Leben auf Standby

Es gibt sicherlich nicht viele Menschen in einer ähnlichen Situation, die es so nachvollziehen können. Und auch unter denen betrifft es wohl mehr die Hausbesitzer, die entsprechend liebevoll ihr Zuhause pflegen und nach eigenem Geschmack verschönern. Gefällt die Tapete nicht mehr, plant man eine Renovierung der entsprechenden Räume, kauft entsprechenden Wandschmuck nebst Arbeitsmitteln und legt los. Mit baulichen Aufgaben handhabt man es meist ähnlich, entweder mit Eigenarbeit oder Fremdleistungen.

Unter dem Strich kommt es jedoch auf das Gleiche heraus: Man plant und gestaltet Wohnraumveränderung und –pflege meist langfristig und macht es sich entsprechend schön.

In Manheim ist es jedoch etwas anders … in diesen Dingen fühlt man sich gelähmt und ausgebremst. Mit dem Wissen, dass das jetzige Heim in zwei oder wenig mehr Jahren eben nicht mehr das jetzige Heim ist. Dabei sind wir – verglichen mit den älteren Mitbürgern, die nicht mehr die Kraft für einen Neuanfang haben, allerdings gerne noch in ihren eigenen vier Wänden leben wollen – noch gut dran. Wir persönlich sehen in der Umsiedlung einen willkommenen Neuanfang, die Möglichkeit unser Zuhause so zu gestalten, wie wir persönlich es im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mitteln gerne haben möchten. Wäre da nicht der Raum der Leere zwischen dem Jetzt und 2012.

Die zu Hause anfallenden Arbeiten ähneln eher dem Kleben von Pflastern auf die verletzte Substanz als einer liebevollen Baupflege. Statt der ersehnten Neugestaltung des Badezimmers wird gekittet und geflickt, auf dass es die nächsten 2 Jahre gut sein muss. Die Küche ist auch nicht mehr ganz zeitgemäß, aber sonst soweit noch in Ordnung … nur hoffentlich geht jetzt bloß nicht mehr der Herd oder die Spülmaschine kaputt. Wie würde ein Ersatz in die eh in zwei Jahren fällige, neue Küche passen – die man aber jetzt mangels Raumkenntnis noch nicht ansatzweise planen kann.

„Kann man neben diesen Hemmnissen denn nicht das neue Heim schon planen?“, wird sich der Eine oder Andere jetzt fragen. Nun, auch das ist im Moment noch nicht so einfach. Natürlich fährt man herum, schaut sich Neubaugebiete und Musterhäuser an; sondiert was einem gefällt und was nicht, und welcher Bauträger es werden könnte. Wird es etwas konkreter, streicht man die Segel: Was bekommen wir für unser jetziges Heim, was an Entschädigung für die Umsiedler? Vor Allem: Wie groß wird das zukünftige Grundstück?

Hier greift nämlich nach unserem momentanen Kenntnisstand nicht der Tausch des Grundstücks gegen ein gleich großes Stück Land am neuen Standort, sondern der sogenannte „wertgleiche Tausch“. Hinter dieser harmlosen Formulierung verbirgt sich in Wahrheit folgender geschickter Schachzug: Für das bestehende Grundstück soll nach Willen des RWE der Wert errechnet werden – nach der Formel: Die ersten 35 Meter Grundstückstiefe als Bauland, der Rest als Weideland. Um hier die Made in der süßen Frucht zu entdecken, muss man wissen, dass in Manheim ein Großteil der Grundstücke sehr lang und schmal ist. So findet man häufig 1000-Quadratmeter-Grundstücke in den Abmessungen 12 x 85 Meter, von denen dann gerade einmal 420qm als Bauland entschädigt würden.

Da am neuen Standort jedoch die Grundstücke deutlich breiter geschnitten sein werden, lässt sich einfach errechnen, dass man bei dieser Regelung entweder deutlich an Land verlieren wird – oder draufzahlt um wieder das zu erhalten, was man einmal hatte. Von Seiten der Stadt wurde zwar in einer Fragestunde versichert, dass keiner befürchten muss, Land zu verlieren, aber konkrete Informationen liegen uns hier noch nicht vor.

Im Herbst sollen wir Manheimer dann wohl wissen, was wir für unseren Besitz noch bekommen … dann kann hoffentlich mit konkreten Planungen begonnen werden. Sofern wir auf dem neuen Land noch alles unterbekommen …

Es gibt sicherlich nicht viele Menschen in einer ähnlichen Situation, die es so nachvollziehen können. Und auch unter denen betrifft es wohl mehr die Hausbesitzer, die entsprechend liebevoll ihr Zuhause pflegen und nach eigenem Geschmack verschönern. Gefällt die Tapete nicht mehr, plant man eine Renovierung der entsprechenden Räume, kauft entsprechenden Wandschmuck nebst Arbeitsmitteln und legt los. Mit baulichen Aufgaben handhabt man es meist ähnlich, entweder mit Eigenarbeit oder Fremdleistungen.

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